Fr. 23. Mai '25 15:00 Uhr
Essen Museum Folkwang

Kit Armstrong

Kit Armstrong verbindet Musik und bildende Kunst

Gnossiennes

Eintritt frei, ein kostenloses Zählticket wird empfohlen

Arcadi Volodos auf dem Klavierfestival Ruhr 2020

Gemeinsam mit Kit Armstrong streifen wir durch das Museum Folkwang. In unterschiedlichen Räumen stellt er uns seine liebsten Tasteninstrumente vor: Hammer­flügel, Clavichord, Klavier und Flügel. Kit Armstrong ist an diesem Tag von 15:00 bis 18.00 Uhr zu erleben.

Ein Konzert? Nein. Es wird etwas Neues sein, etwas Ungewohntes, etwas Gewagtes, aber hoffentlich nichts Einmaliges. Denn er wird den Raum in den Mittelpunkt stellen – und mit ihm den Klang im Raum. Wenn Kit Armstrong für vier Tage Station beim Klavier-Festival Ruhr macht, spielt er nicht auf einer herkömmlichen Konzert-Bühne und an einem einzigen Instrument. Denn er verbindet zwei seiner Leidenschaften: bildende Kunst und Musik. Kit Armstrong geht ins Museum, lädt ein ins Museum Folkwang. „Ich habe das Glück“, berichtet Armstrong, „einen Beruf ausüben zu dürfen, der es mir erlaubt, in viele Städte zu kommen, in denen es herausragende ­Museen gibt.“

Diese Gelegenheiten lässt sich Armstrong nicht entgehen, da sie ihm „unvergessliche Momente“ garantieren. Schon früh ist Armstrong mit der Malerei in Berührung gekommen. In einer Biografie über den Ausnahmepianisten wird ­beschrieben, wie der Achtjährige morgens für einige Stunden die Grundschule besucht, anschließend das Gymnasium und schließlich bis 17 Uhr die Orange County School of the Arts in Los Angeles. „Im Anschluss daran“, so heißt es weiter, „hatte seine Mutter noch Privatstunden in Klavier, Ballett oder Malerei organisiert – je nachdem, wonach ihm gerade der Sinn stand.“

Der 1992 geborene Armstrong hat bereits im frühesten Kindesalter rechnen und schreiben gelernt. Fast verwunderlich, dass er erst mit fünf Jahren mit dem Klavierspielen begonnen hat. Während seines späteren Studiums an der Utah State University kombiniert er dann die Musik mit mehreren naturwissenschaftlichen Fächern. Bis heute achtet Armstrong penibel darauf, dass sein Kalender ausreichend viele Erholungspausen vorsieht. Für Entspannung jenseits von Noten, Proben und Konzerten sorgen Mathematik und praktische Erfahrungen auf einem ganz anderen Gebiet. Genauestens verfolgt er die Entwicklung und die Möglichkeiten von KI.

Armstrong beweist in vielen Disziplinen einen Hang zur Durchdringung. Eine hohe Abstraktionsfähigkeit und ein ungewöhnlich gutes Gedächtnis sind ihm treue Begleiter. „Wunderkind“ nannte ihn vor Jahren einmal Meisterpianist Alfred Brendel – und ausgerechnet der berühmte Klavier-Emeritus müsste wissen, dass eine solche Vokabel Gefahren birgt und dem Gemeinten auch schon mal den Kopf verdrehen kann. Doch Brendel kannte seinen Schüler Kit genau. Daher wäre die Sorge unbegründet.

Armstrong spricht fließend Deutsch und mehrere andere Sprachen. Oft braucht er dafür nur wenig Zeit, Latein beispielsweise hat er sich in sechs Wochen beigebracht. Doch im persönlichen Kontakt stellt Armstrong all seine Begabungen nicht ins Schaufenster. Im Gegenteil. Man begegnet einem äußerst zugewandten, freundlichen, höflichen Menschen, der mit eher leiser Stimme spricht. Am Klavier verfügt Armstrong über ungemein feine Schattierungen im Piano, aber er weiß auch einen Flügel an die Grenzen größtmöglicher Lautstärke zu führen. Im Gespräch allerdings würde man das kaum vermuten.

Kit Armstrong könnte, wenn er es darauf anlegen würde, berühmter sein, medial präsenter. Doch er strebt nicht die Popula­rität eines Klassik-Popstars an, sondern bewegt sich lieber in ­Nischen, in denen er seine enorme künstlerische Neugierde stillen kann, ob am Cembalo, an der Orgel oder, wie meist, am Konzertflügel. Armstrong verfügt über ein ungewöhnlich breites Repertoire, von der englischen Renaissance eines William Byrd bis zur zeitgenössischen Musik, zu der er auch selbst beiträgt, denn Armstrong ist auch Komponist. Von einem seiner Kompositionslehrer an der Royal Academy in London stammt die Beurteilung: „Das Erfreulichste ist, dass der Student Kit Armstrong endlich aufgegeben hat, Akademisches zu schreiben, und stattdessen eine echte zeitgemäße Musik komponiert.“ Ob als Pianist oder Komponist: Armstrong liebt all jene „Systeme, bei denen die Komplexität aus überschaubaren Regeln heraus entsteht“.

Wenn Kit Armstrong nun ins Essener Museum Folkwang einlädt, folgt er einem langgehegten Wunsch: „Es war immer meine Traumvorstellung, Malerei und Musik zusammenzubringen.“ In verschiedenen Räumen des Museums platziert er verschiedene Tasteninstrumente und wird an ihnen Stücke spielen, die den Geist der sie umgebenden Exponate aufgreifen sollen, sie widerspiegeln, weiterführen. „Ich freue mich auf diese so besondere Atmosphäre, die in Museumsräumen anzutreffen ist. Damit meine ich nicht nur die andächtige Stille, sondern auch die Tatsache, dass man hier Menschen mit einem offenen Geist begegnen kann.“

Dieses Momentum möchte Armstrong erlebbar machen, nicht nur, indem er an den unterschiedlichen Instrumenten spielt, sondern auch, indem er mit den Menschen über Musik und bildende Kunst ins Gespräch kommt. „Es ist sicher ein Experiment mit vielen möglichen Vorteilen und unerwarteten Inspirationen.“ Ein Experiment, das vielleicht nur den Auftakt zu vielen weiteren bietet. Denn Kit Armstrong ist zu vielseitig, um sich ausschließlich auf bekannten Wegen zu bewegen.

Foto: Neda Navaee

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Museumsplatz 1 / Eingang Kahrstraße

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Kit Armstrong

Seitdem Kit Armstrong vor nahezu zwanzig Jahren die internationalen Bühnen betrat, fasziniert er die Musikwelt. Kaum ein anderer junger Künstler – 2022 wird Kit Armstrong 30 Jahre alt – ist auf derart vielen Gebieten versiert und universell ausgebildet wie er. Von der New York Times als „brillanter Pianist“ gefeiert, der „musikalische Reife und jugendliche Kühnheit in seinem exzeptionellen Spiel verbindet“, hat Kit Armstrong eine ganz eigene künstlerische Handschrift ausgeprägt. Die intensive Beschäftigung mit der Musik steht bei ihm auf selbstverständliche Art und Weise in enger Beziehung mit anderen Künsten sowie mit Naturwissenschaften und Mathematik. Sein Repertoire geht zurück bis ins 16. Jahrhundert, zu den Anfängen der Tastenmusik bei den großen englischen Virginalisten, und reicht bis ins 21. Jahrhundert. Seine Programme sind eine einzigartige Mischung musikalischer Entdeckungen mit den großen Meisterwerken der Klavierliteratur.

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